HIV ist relativ schwer übertragbar. Ein Infektionsrisiko besteht nur,
wenn infektiöse Körperflüssigkeiten mit Wunden oder Schleimhäuten in
Berührung kommen. Zu diesen Körperflüssigkeiten gehören vor allem Blut,
Sperma, Vaginalsekret und der Flüssigkeitsfilm auf der Schleimhaut
des Enddarms. Am häufigsten wird HIV beim ungeschützten
Geschlechtsverkehr weitergegeben.
Sehr riskant ist außerdem die
gemeinsame Benutzung von Spritzen beim Drogenkonsum. Vor HIV kann man
sich gut schützen, nämlich durch Safer Sex und Safer Use.
Das
Risiko einer HIV-Übertragung ist erhöht, wenn sich besonders viele Viren
im Blut und den Körperflüssigkeiten befinden. Das ist zum Beispiel zwei
bis vier Wochen nach einer frischen HIV-Infektion der Fall, weil sich
das Virus dann besonders stark vermehrt.
Wenn HIV-positive
Menschen Medikamente einnehmen, ist HIV nicht mehr übertragbar: Denn die
HIV-Therapie unterdrückt die Vermehrung der Viren im Körper. HIV kann
dann nicht übertragen werden, auch nicht beim Sex. Das nennt man Schutz
durch Therapie.
Das Wichtigste zur HIV-Übertragung in Kürze:
In
Speichel, Tränen und Urin sind nur sehr wenige HIV-Viren enthalten.
Eine Übertragung über diese Körperflüssigkeiten ist deswegen
ausgeschlossen. Außerdem ist das Virus außerhalb des Körpers nur sehr
kurz überlebensfähig und kann durch Reinigungsmaßnahmen zuverlässig
abgetötet werden. Keine Ansteckungsgefahr besteht bei:
HIV-Risiko beim Sex
Am häufigsten wird HIV beim ungeschützten
Anal- und Vaginalverkehr weitergegeben. Sperma, Vaginalsekret und
Menstruationsblut können sehr viele HI-Viren enthalten. Die
Schleimhäute im Enddarm und in der Vagina sind sehr empfindlich und
können HIV leicht aufnehmen, ebenso die Innenseite der Vorhaut und die
Harnröhre.
Da Vaginal- und Darmschleimhaut viele HIV-Viren
enthalten können, gibt es beim Vaginal- und Analverkehr auch ein Risiko
für den aktiven (eindringenden) Partner. Beim Oralverkehr
(Blasen, Lecken) besteht ein geringes Risiko, wenn Sperma oder
Menstruationsblut in den Mund gelangen. Dieses Risiko ist aber sehr viel geringer als beim Anal-
oder Vaginalverkehr, weil die Mundschleimhaut widerstandsfähiger gegen
HIV ist als andere Schleimhäute. Bei der Aufnahme von
Scheidenflüssigkeit ohne Blut reicht die Virenmenge für eine Ansteckung
nicht aus. Auch bei Aufnahme des "Lusttropfens" ist eine HIV-Übertragung
ausgeschlossen.
Andere Geschlechtskrankheiten erhöhen das
HIV-Risiko: Durch entzündete Schleimhäute kann HIV leichter in den
Körper eindringen oder hinausgelangen. Bei HIV-Infizierten enthalten
entzündete Schleimhäute besonders viele HIV-Viren.
Einen sehr guten Schutz vor einer HIV-Infektion bietet Safer Sex.
HIV-Risiko beim Drogengebrauch
Ein
sehr hohes Risiko besteht beim gemeinsamen Benutzen von Spritzen beim
Drogenkonsum. HIV kann so direkt in die Blutbahn gelangen. In Blutresten
in der Spritze kann sich das Virus mehrere Tage lang halten.
Außerdem
kann man sich beim gemeinsamen Gebrauch von Spritzbesteck und Zubehör
sehr leicht mit Hepatitis infizieren. Einen sehr guten Schutz vor einer
HIV-Infektion beim Drogenkonsum bietet Safer Use.