Hepatitis B

Das Wichtigste über Hepatitis B

Das Hepatitis-B-Virus wird über Blut und Körperflüssigkeiten übertragen, die beim Sex eine Rolle spielen.
Hauptübertragungswege sind Sex und Drogenkonsum mit verunreinigten Spritzen und Zubehör.
Die Infektion wird bei Erwachsenen mit intaktem Immunsystem in 5 – 10 % der Fälle chronisch, bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem häufiger.
Durch eine Impfung lässt sich die Hepatitis B sicher verhindern.
Neben Hepatitis B gibt es weitere Formen der Virus-Hepatitis, zum Beispiel Hepatitis A und Hepatitis C.

Verlauf

Zwischen Ansteckung und Erkrankung vergehen im Durchschnitt zwei bis drei Monate. Die Krankheit verläuft von Mensch zu Mensch höchst unterschiedlich. Bei bis zu zwei Dritteln der Fälle treten keine oder nur geringe Krankheitszeichen auf, die oft mit einer Grippe verwechselt werden. Bei einem Drittel kommt es zu Beginn – meist zwei bis drei Monate nach der Ansteckung– zu Beschwerden.

Dazu gehören zum Beispiel Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit, Muskel- und Gelenkschmerzen, Oberbauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Hautveränderungen. Bei etwa einem Drittel der Fälle entwickelt sich dann eine Gelbsucht: Augen und Haut färben sich gelb, der Urin wird dunkler, der Kot heller.

Bei Erwachsenen wird der Körper meist selbst mit der Infektion fertig – die Beschwerden klingen nach einigen Wochen wieder ab. Manchmal aber wird die Krankheit zum Dauerzustand (chronisch) und muss behandelt werden. Wird sie nicht behandelt, kann es zu schweren Verläufen bis hin zu Leberversagen kommen.

Übertragung

Hepatitis B ist sehr ansteckend. Das Virus wird vor allem durch Blut übertragen. Es befindet sich aber in geringerer Menge auch in anderen Körperflüssigkeiten wie Speichel, Samen, Scheidenflüssigkeit, im Urin, in Tränen und in Muttermilch.

Übertragen wird es vor allem beim Sex (vaginal, anal, oral). Wenn auch Blut im Spiel ist, erhöht sich das Risiko: Für eine Ansteckung reicht schon eine winzige Menge aus, die über kleinste Verletzungen der Haut oder Schleimhaut in den Körper gelangt.

Ein besonders hohes Risiko besteht bei der gemeinsamen Benutzung von Spritzen und Zubehör (Löffel, Filter, Tupfer), wenn Drogen gespritzt werden. Aber auch das Röhrchen zum Sniefen (Schnupfen) von Drogen wie Kokain kann über kleinste Mengen Blut Hepatitis B übertragen. Auch bei der gemeinsamen Benutzung von Zahnbürsten, Rasierern und Nagelscheren sowie beim Piercen und Tätowieren mit nicht sterilem Gerät besteht ein Risiko.

Hepatitis B kann außerdem in der Schwangerschaft, bei der Geburt und beim Stillen auf das Kind übertragen werden.

Schutz

Der sicherste Schutz gegen eine Hepatitis B ist die Impfung. Sie erfolgt in der Regel gemeinsam mit der Impfung gegen Hepatitis A. Empfohlen wird  die Impfung für:

  • Männer, die Sex mit Männern haben
  • Menschen mit höherem Risiko beim Sex (wechselnde Partner)
  • Menschen mit chronischen Lebererkrankungen
  • Menschen mit Kontakt zu Hepatitis-B-Kranken (zum Beispiel Krankenhauspersonal)
  • Menschen, die sich ihre Droge spritzen oder sie sniefen

Auch Menschen mit HIV sollten sich gegen Hepatitis B impfen lassen. Bei ihnen kommt die Hepatitis B häufiger vor als im Bevölkerungsdurchschnitt und sie wird häufiger chronisch. Auch eine Leberzirrhose (Schrumpfleber) kommt bei ihnen häufiger vor. Durch Kondome lässt sich das Risiko einer Hepatitis B zwar reduzieren, aber nicht ausschließen. Beim Drogenkonsum schützt man sich am besten, indem man nur sein eigenes Spritzbesteck und Zubehör benutzt.

Diagnose und Therapie

Eine Hepatitis B wird durch einen Bluttest festgestellt. In der ersten, der akuten Phase werden lediglich die Beschwerden behandelt. Wichtig ist, auf leberschädigende Substanzen wie Alkohol, Drogen oder nicht unbedingt notwendige Medikamente sowie auf fettreiches Essen zu verzichten. Die Behandlung der chronischen Hepatitis B dauert Monate bis Jahre, manchmal müssen die Medikamente sogar lebenslang eingenommen werden, damit sich das Virus nicht wieder vermehrt. Bei Menschen mit HIV und Hepatitis B („Koinfektion“) muss die Therapie beider Infektionen aufeinander abgestimmt werden, da teilweise die gleichen Medikamente zum Einsatz kommen. Die Behandlung einer Koinfektion gehört immer in die Hand erfahrener Ärzt_innen.

 

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