Die Dokumentation des Fachtags HIV & Hepatitis, den die Aidshilfe NRW in Kooperation mit Herzenslust, JES NRW, POSITHIV HANDELN und VISION am 10. August 2017 in Köln veranstaltet hat, steht nun zur Verfügung.
Am ersten Teil des Fachtags stand die Informationsvermittlung neuer Entwicklungen in den Bereichen Epidemiologie (Dr. Ulrich Marcus, Robert Koch-Institut) und Medizin (Nazifa Qurishi, Praxis am Gotenring, Köln) sowie die Diskussion der neuen integrierten Strategie der Bundesregierung zur Eindämmung von HIV, Hepatitis B und C und anderen STIs (Ines Perea, Bundesministerium für Gesundheit, und Silke Klumb, Deutsche AIDS-Hilfe) im Vordergrund. Nachmittags wurden in vier verschiedenen Fachforen die spezifischen Bedarfe relevanter Zielgruppen (Drogengebrauchende, Menschen in Haft, Männer, die Sex mit Männern haben, und Menschen mit HIV) erörtert.
Einer der wesentlichen Knackpunkte, um die HIV- und Hepatitisprävention enger zu verzahnen und den gleichwertigen, diskriminierungsfreien Zugang aller Zielgruppen zu Beratung- und Testangeboten, Behandlung und Versorgung zu gewährleisten, ist die Kooperation der verschiedenen Player, dies hat der Fachtag deutlich aufgezeigt. Dies betrifft insbesondere die Anbindung ans medizinische System, also der Kontakt zur Ärzteschaft, aber etwa auch die Kooperation zwischen Aids- und Drogenhilfen, der Selbsthilfe und Community, dem Justizvollzug, dem Öffentlichen Gesundheitsdienst und Politik und Verwaltung.
Weitere Herausforderungen sind die Stigmatisierung und moralische Bewertung, die etwa mit einer HCV-Infektion einhergingen - hier gebe es im Vergleich zum HIV-Bereich noch deutlichen Nachholbedarf - und der Zugang zu Menschen mit Migrationshintergrund, die von Hepatitisinfektionen wesentlich betroffen sind, vom Hilfesystem bisher aber kaum erreicht werden. Diese und weitere Herausforderungen werden die zukünftige Arbeit der Aidshilfe NRW in dem Themenfeld weiter bestimmen.
Die vollständige Dokumentation des Fachtags findest du hier [PDF].