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Die HIV-Prophylaxe PrEP zum Preis von 50 Euro wird voraussichtlich ab November in zahlreichen weiteren Apotheken erhältlich sein. Dies erklärte der Kölner Apotheker Erik Tenberken am 5. Oktober 2017 auf Anfrage der Deutschen AIDS-Hilfe.
"Wir haben knapp 30 Apotheken auf der Warteliste", sagt Tenberken. Sobald uns mehr Ware zur Verfügung steht, werden sie eingebunden." Tenberken, Inhaber der Birken-Apotheke in Köln, hatte im September ein Vertriebsmodell präsentiert, das die Abgabe eines Generikums der Firma Hexal zum stark verbilligten Preis ermöglicht - in ausgewählten kooperierenden Apotheken. Das Originalpräparat Truvada kostet mehr als 800 Euro, das Nachahmerpräparat für die HIV-Therapie von Hexal immer noch 600 Euro.
Für die vorbeugende Einnahme hat Tenberken einen anderen Preis mit Hexal ausgehandelt. Indem er das Medikament mit seiner Firma Kölsche Blister GmbH in so genannte Blister (Durchdrückverpackungen) umverpackt, entsteht ein eigenes Präparat, das billiger abgegeben werden darf. Bisher ist das Medikament aber nur in acht Apotheken in sieben Städten erhältlich. Der Grund: Hexal konnte so kurz nach Markteinführung des Nachahmerpräparates die benötigte Menge nicht liefern. Tenberken erwartet nun aber eine größere Lieferung Ende Oktober und kann dann mehr Apotheken bedienen.
Mit einer ähnlichen Vorgehensweise wie Tenberken hat jetzt die Alte Apotheke in Bochum die PrEP ins Sortiment aufgenommen. Sie kauft das Truvada-Generikum bei der Pharma-Firma TAD und verkauft es zum Preis von 52 Euro. Das haben der Präsident der Deutschen STI-Gesellschaft, Prof. Norbert Brockmeyer, und die Apothekerin Dr. Inka Krude mitgeteilt, die das Projekt gemeinsam auf den Weg gebracht haben.
Anders als am Mittwoch unter anderem in der Bild-Zeitung berichtet, gilt dieses Modell aber nur für diese eine Apotheke. "Ich will einfach nur die Patienten hier in Bochum schnell mit PrEP versorgen", erklärt Krude ihre Motivation. Brockmeyer und Krude hoffen aber darauf, dass andere Apotheken bundesweit ihrem Beispiel folgen. Dafür müssten diese dann selbst Vereinbarungen mit dem Hersteller treffen, sagte die Apothekerin.