Kleidung aus Lack wird als Fetisch auch von Schwulen beim Sex getragen. Nahezu jedes Kleidungsstück ist auch aus Lack erhältlich: Hose, Hemd, Slip, Maske, Harness (Brust-Geschirr) oder Handschuh. Wie bei vielen Fetischen sind die Motive, Lack zu tragen, sehr unterschiedlich: Die Lust am Verkleiden, das Gefühl des Materials auf der Haut, das Hineinschlüpfen in andere Rollen. Du musst es wohl ausprobieren, um zu wissen, was es für dich bedeuten kann!

Latex ist vulkanisierter Kautschuk (die Rindenmilch des tropischen Kautschukbaums). In der schwulen Szene ist Latex eher als Gummi (vgl. Rubber) bekannt. Es ist meist fester, dicker, stärker gearbeitet als Latex ("Latex ist was für Heten!"). Chemisch betrachtet sind Latex und Gummi identisch. Ähnlich wie bei Lack sind auch bei Gummi nahezu alle Kleidungsstücke aus dem Material erhältlich. Viele Gummi-Freunde schildern ihre Lust am Material so: "Das Material überzieht mich hauteng von Kopf bis Fuß, bis ich meine Identität verliere." Bei manchen Masken sind nicht einmal mehr die Augen zu sehen. In dieser Anonymität erleben viele Sex ungehemmter und ausgelassener. Aber auch Berührungen fühlen sich unter dem Material anders an. In Gummi lassen sich auch "feuchte" sexuelle Spielarten (vgl. Wassersport) ausprobieren.

Achtung: Fett greift das Material an! Aus Latex/Gummi sind auch viele Sextoys (Dildos, Plugs und Kondome) hergestellt. Kondome werden spröde und können reißen (der Schutz vor HIV ist dann nicht mehr gewährleistet) und dein Lieblingsdildo löst sich irgendwann auf!

Der natürliche Werkstoff Leder (gegerbte Tierhaut) wird gern für Fetisch-Kleidung verwendet (vgl. Latex und Lack). Anders als bei Lack und Gummi werden Jacken, Westen und Hosen aus Leder auch ganz selbstverständlich im Alltag (ohne Fetisch-Zusammenhang) getragen.

Leder in der schwulen Szene wird zum einen in der Bären-Szene getragen: Der Geruch des Materials erinnert viele an "echte Männer", "ganze Kerle" und den "Duft von Wildnis und Abenteuer". Aber Vorsicht: 'Ne Tunte in Leder ist noch lange kein Kerl!

Außerdem ist Leder in der SM-Szene (auch bei Heterosexuellen) wegen seiner Strapazierfähigkeit verbreitet. Slings ("Fickschaukeln"), Peitschen, Paddels, Arm- und Fußfesseln etc. sind meist aus Leder gefertigt.

Ihr Image ist zwar nicht gerade das Beste, dennoch bieten Liebespuppen durchaus Befriedigung und wollen garantiert nicht am nächsten Morgen bekocht werden. Du hast Lust auf einen kleinen Fick, willst aber nicht stundenlang chatten und am Ende doch nur bei einem langweiligen Schwätzer zu landen? Dann wäre vielleicht eine Liebespuppe die Lösung. Liebespuppen sind zwar besonders unter Heterosexuellen beliebt  (bei denen ist es auch schwieriger, an Sexpartnerinnen ranzukommen, so ganz ohne ein "Hetero-Romeo"). Dennoch verkaufen sich in Sexshops auch die männlichen Puppen immer besser. Sie heißen "Big John Puppe", "Construction Man" oder "Jason Lover Boy". Die meisten lassen sich einfach aufblasen und haben eine montierbaren Vibrator.

Was kaum jemand weiß: Die moderne Sexpuppe ist eigentlich eine Erfindung der Nazis. Stichwort: Das geheime "Borghild-Projekt". 1941 wurde das erste Lustobjekt (damals natürlich eine Frau) im "Hygiene-Institut" Dresden hergestellt. Die Reichsregierung hatte nämlich einen Ausfall von Soldaten durch Prostituierte zu beklagen, die sich in der Fremde sexuell übertragbare Krankheiten einfingen. Den Kriegern sollte so "die Triebabfuhr erleichtert werden".

Diese unrühmliche Vergangenheit haben die Püppchen aber schon längst abgestreift - besonders die männlichen, die sich seit den 70er Jahren immer größerer Beliebtheit erfreuen. Schon für unter 50 Euro bekommt man ein akzeptables Modell, auch wenn die Verarbeitung und das Material etwas zu wünschen übrig lassen. Dafür bieten sie aber oft einen vibrierenden Penis und "zwei Liebesöffnungen". Bei den billigen Puppen hat man allerdings oft das "Schlauchboot-Feeling": Sie müssen erst mühsam aufgeblasen werden und fühlen sich dann nicht gerade lebensecht an.

In vielen Sexshops kann man das Material vorher anschauen (ein "Test" ist jedoch nicht möglich). Die etwas teureren Modelle aus Latex kommen oft schon mit einem Reparatur-Kit und einer eigenen Pumpe. Falls ihr euch für eine solche Puppe interessiert: Fragt einfach im Sexshop nach. Und keine Angst, dass der Verkäufer komisch reagiert, für ihn ist die Beratung Routine.

Man hört oft von Frauen, die vor lauter Erregung "feucht werden". Dabei ist das gar nichts speziell Weibliches: Auch Männer können lange vor dem finalen Abspritzen feucht sein, dann nämlich tritt der Lusttropfen aus. Dabei handelt es sich um ein Sekret aus einer klaren und schleimigen Flüssigkeit, das auch einige Samen enthalten kann. Wenn diese Flüssigkeit beim Partner austritt, weißt du: Du machst es richtig! Bei Jüngeren tritt der Lusttropfen eher auf als bei Älteren. Er dient wohl dazu, den Geschlechtsverkehr einfacher zu machen. Da nur wenige Milliliter austreten, reicht die Flüssigkeit vorne und hinten nicht für heiße Action. Beim Ficken das Gummi nicht vergessen.