Kamasutra
Der Text ist etwa so alt wie das Neue Testament der christlichen Bibel
und mindestens genauso bekannt, wenn nicht sogar berühmter: Die Verse
des Verlangens, das Kamasutra. Entstanden etwa 200 bis 300 nach Christus
in Indien. Anders als heute wahrgenommen, war der von Mallanaga
Vatsyayana verfasste Text kein reines Erotik-Lehrbuch. Vielmehr war es
eine Parodie auf die damals geltenden strengen Reglementierungen des
Lebens. Anstandsregeln für große Schweinereien also. Dem westlichen
Kulturkreis waren die ausführlichen Beschreibungen der möglichen
Stellungen beim Sex wegen der Sprachbarriere lange verborgen geblieben,
bis der Sexknigge im Jahre 1884 von Richard Francis Burton erstmals vom
Sanskrit ins Englische übersetzt wurden.
War der Text für die prüden Europäer schon schlüpfrig genug, hatte
Burton beim Übersetzen doch auch selbst die Schere im Kopf. Sämtliche
Schilderungen homosexueller Begegnungen ließ er weg.
"Kama" bedeutet frei übersetzt Verlangen. Im Laufe der Zeit wurde dem
Text immer mehr erotisches Bildmaterial beigefügt, bis diese Bilder den
überwiegenden Teil ausmachten und der Textanteil auf die
Bildunterschriften reduziert wurde. Erst dadurch wurde das Kamasutra so
richtig beliebt. Auf das Homo-Kama brauchen Schwule heute nicht zu
verzichten, denn die Lücken, die Burton damals aus moralischen Gründen
erzeugt hatte, sind inzwischen wieder geschlossen. Es gab in der
Vergangenheit mehrere Buchveröffentlichungen dazu, und im Internet
finden sich bei Google unter dem Suchbegriff "Gay Kama Sutra" jede Menge
Abbildungen.
Kaviar
Wer in seiner Kontaktanzeige angibt, Kaviar oder KV zu lieben, mag nicht unbedingt rohe Fischeier. Kaviar heißt hier: Beim Sex mit dem Kot des Partners oder dem eigenen zu spielen. Viele Schwule mögen Kaviar, auch wenn sie das nicht öffentlich zugeben wollen. Beim Dating-Portal gayromeo geben rund zehn Prozent der User an, es "dirty" zu mögen. Wenn zwei oder mehr Partner die gleichen Präferenzen haben ist auch nichts gegen diese spezielle Vorliebe einzuwenden.
Der wissenschaftliche Name von der Kaviar-Vorliebe ist "Koprophilie" (griechisch: "kopros" bedeutet Mist oder Kot, "filia" heißt Vorliebe). Hier wird man geil, wenn man beispielsweise jemandem beim Scheißen zusieht. Manche beschmieren sich oder den Partner auch gerne mit Kot.
Diese Spiele, so bizarr sie auf manchen auch wirken, sind völlig harmlos. Vorsicht ist jedoch beim Essen der Exkremente geboten. Da in der menschlichen Scheiße eine hohe Konzentration an Bakterien und Pilzen vorhanden ist, kann Kot zu gesundheitlichen Problemen führen, sobald er in Kontakt mit den Schleimhäuten kommt. Übertragen werden kann beispielsweise Hepatitis. Also am besten nicht in den Mund nehmen oder gar herunterschlucken. Auch bei Wunden am Körper sollte der Kot möglichst ferngehalten werden.
Beim Hankycode steht braun für Kaviar. Der Hankycode wird seltener angewendet als früher; hier wird ein Taschentuch in einer bestimmten Farbe aus der Gesäßtasche heraushängen gelassen, an denen andere Besucher einer Bar oder einer Cruisingarea erkennen können, welche Vorlieben man hat. Eine weitere Bezeichnung für Kaviar ist "Scat" (aus dem Englischen).
Klappe
Ähnlich den Darkrooms stehen Klappen für den schnellen Sex zwischendurch. Als Klappen bezeichnet man Toiletten, häufig auf Bahnhöfen oder in Parks, die als Treffpunkte für schwulen Sex bekannt sind. Wer sich hier herumtreibt, weiß ganz genau, was er will. Viele Schwule geilen sich an der "schmuddeligen" Atmosphäre auf und genießen das Treiben an einem öffentlichen, "verbotenen" Ort. In der breiten Öffentlichkeit wurden Klappen bekannt, als der Sänger George Michael 1998 in Los Angeles auf einer öffentlichen Toilette wegen sexueller Handlungen verhaftet wurde. Häufig findet man auf Klappen so genannte "Glory Holes". Das sind Löcher in den Wänden zwischen zwei Kabinen. Hier kann man seinen Schwanz hindurch schieben und sich verwöhnen lassen oder den Schwanz eines anderen genießen. Aber auch alles andere ist möglich, was Spaß macht, vorausgesetzt, die Enge der Kabine und die Gelenkigkeit der Akteure lässt dies zu. Aber: Immer safe!
Wo du Klappen findest, erfährst du in einschlägigen Szeneblättern oder im Internet. Viele Klappen sprechen sich in der Szene per Mund-zu-Mund-Propaganda herum. Wobei man mit der örtlichen Bahnhofstoilette nahezu immer richtig liegt. Klappen können die ideale Lösung für notgeile Zeiten und mangelnde andere Gelegenheiten sein, aber du solltest dir ihrer Gefahren bewusst sein. Öffentliche Toiletten sind in ihrer ursprünglichen Funktion nicht für die sexuelle Befriedigung ausgelegt, und die Behörden wissen in der Regel von deren Zweckentfremdung. Daher muss man mit Razzien durch die Polizei rechnen. Auch Überfälle sind keine Seltenheit. Es kann passieren, dass man schneller seine Wertsachen los ist, als man abgespritzt hat. Und auch Jugendbanden, die Schwulenklatschen spannender finden als Fußball, lauern gerne den Besuchern bekannter Klappen auf. Daher ist Vorsicht angesagt, und man sollte allzu einsam gelegene Toiletten besser meiden.
Kondome
Kondome sind meist aus Naturkautschuk-Latex gefertigt. Mittlerweile sind auch Kondome aus Polyethylen (PE) und Polyurethan (PUR) sowie neuerdings auch Polyisopren, das im Gegensatz zu PU fast so dehnbar ist wie Latex, auf dem Markt, deren Wirksamkeit mit Latex-Kondomen vergleichbar sein soll. Allerdings fehlen hier noch Testergebnisse und langjährige Erfahrungen. Für Menschen mit Latex-Allergie sind diese Kondome jedoch eine Alternative. Außerdem sind derartige Kondome oft auch zusammen mit fett- beziehungsweise ölhaltigen Gleitmitteln einsetzbar. Latex-Kondome werden durch fetthaltige Substanzen (z. B. Massageöl) porös und verlieren ihre Wirkung. Gleitgele auf Wasserbasis oder das ebenfalls kondomverträgliche Silikonöl haben dieses Problem nicht.
Auf jeden Fall Qualitätskondome (mit dem Aufdruck "geprüft nach EN 600") verwenden. Beim Kondomkauf immer auf eine unbeschädigte Verpackung achten. Die Packungen sind mit einem Haltbarkeitsdatum versehen. Wenn es abgelaufen ist, Kondome nicht mehr benutzen.
Kondome sind individuellen Bedürfnissen entsprechend in verschiedenen Größen, Farben und für Oralverkehr auch in verschiedenen Geschmackssorten sowie mit besonderen der Luststeigerung dienenden Oberflächenstrukturen erhältlich.
Kondome sind ein sehr guter Schutz. Sie verringern das Risiko einer Ansteckung mit den meisten sexuell übertragbaren Erkrankungen und schützen außerdem vor ungewollter Schwangerschaft. Sie brauchen nur im aktuellen Bedarfsfall angewandt zu werden und sie haben im allgemeinen keine schädlichen Neben- und Nachwirkungen. Normale Kondome reichen (zusammen mit genügend fettfreiem Gleitmittel!) vollkommen aus. Man kann aber auch extra starke und reißfeste nehmen, wenn man sich damit sicherer fühlt. Auf keinen Fall aber zwei Kondome übereinander ziehen - durch die starke Reibung können sie leicht zerstört werden!
Wie benutzt man das Kondom? Die (unbeschädigte!) Verpackung vorsichtig aufreißen, am besten mit den Fingern. Kondom nicht durch spitze oder scharfe Gegenstände (Schere, Messer, Schmuck usw.) oder durch Fingernägel und Zähne beschädigen! Wichtig ist, das Kondom bereits vor dem ersten Eindringen zu benutzen. Vorhaut zurückziehen und das Kondom gleichmäßig über den steifen Penis ganznach unten abrollen. Dabei das Kondom an der Spitze etwa 1-2 cm mit den Fingern zusammendrücken, um genügend Platz für das Sperma zu lassen. Darauf achten, dass das Kondom nicht durch Fingernägel beschädigt wird. Beim Analverkehr reichlich fettfreies Gleitgel auf das Gummi geben und auch den Anus des Partners damit schmieren. Vor jedem (erneuten) Eindringen kurz mit der Hand überprüfen, ob das Kondom noch richtig sitzt. Nach dem Samenerguss Penis und Kondom zusammen aus Vagina oder Anus herausziehen, solange der Penis noch steif ist (damit der Gummi nicht abrutscht!). Dabei das Kondom am Gummiring festhalten.
Bei Verwendung von Sexspielzeug, z.B. Dildos und Vibratoren: Ein Kondom ist nur nötig, wenn die Toys von verschiedenen Sexpartnern oder nacheinander in After und Vagina benutzt werden. In diesem Fall vor jedem Wechsel ein neues Kondom drüberrollen oder vor der Weitergabe gründlich mit heißem Wasser und Seife reinigen.Bei manchen Sexualpraktiken gibt es auch Möglichkeiten der Ansteckung mit sexuell übertragbaren Erkrankungen, vor denen Kondome nicht schützen können. Dies gilt vor allem für Kontakte, bei denen der Mund im Spiel ist, wie zum Beispiel Zungenküsse, Oralverkehr oder auch oral-anale Praktiken. Einige sexuell übertragbare Krankheiten können bei solchen Kontakten durchaus übertragen werden, während das Risiko einer HIV-Übertragung in diesen Fällen nur äußerst gering ist.
Die größte Auswahl an Kondomen bieten Kondomfachgeschäfte und gut sortierte Sex-Shops. Aber natürlich gibt es sie auch in Apotheken, Kaufhäusern und Drogerien. Kondome kann man ebenso über den Versandhandel beziehen.
Zur Sicherheit: Kondome so aufbewahren, dass sie vor Reibung, Druck, Hitze, scharfen und spitzen Gegenständen geschützt sind. Kondom-Folierung nicht mit Messer, Schere oder anderen scharfkantigen Gegenständen öffnen.Kondome kühl und trocken lagern. Achtung bei brüchigen und rissigen Fingernägeln! Bei Fernreisen empfiehlt sich die Mitnahme eines Kondomvorrats. In manchen Ländern entsprechen die dort erhältlichen Kondome nicht immer den EU-Qualitätsstandards.