Callboy
Sex gegen Geld, das ist die Ware, die ein Callboy verkauft. Er bietet
seinen Körper und sexuelle Dienstleistungen an und wird dafür bezahlt.
Der englische Begriff, der sich inzwischen im Deutschen etabliert hat,
beschreibt es eigentlich ganz zutreffend: Ein Junge auf Abruf. Die
männlichen Sexarbeiter, die sowohl Männern als auch Frauen zur Verfügung
stehen, arbeiten in der Regel professionell. Sprich: Sie vermarkten
sich selber über Medien, stellen eigene Räume für ein Treffen zur
Verfügung oder machen Haus- und Hotelbesuche. Im Gegensatz dazu werden
männliche Prostituierte, die eine solche Infrastruktur nicht haben oder
nutzen, als Stricher bezeichnet. Man trifft sie in Bars oder an
Bahnhöfen, und sie verkaufen ihren Sex auch für weniger Geld als ein
Callboy. Mittlerweile ermöglicht auch das Internet, online einen eigenen
Escort-Service anzubieten. Auf verschiedenen Kontaktportalen z.B.
können die Escorts eigene Profile erstellen, in denen sie über alles
informieren, was sie als Sexdienstleister anbieten.
Vor allem jüngere Männer üben eine Zeitlang den Callboy-Job aus. Die
Motivationen sind dabei recht unterschiedlich. Als Nebenverdienst, als
Einnahmequelle zur Finanzierung des Studiums bis hin zu einer
hauptberuflichen Tätigkeit als "Edel-Callboy" gibt es sämtliche
Schattierungen. Stricher haben dagegen häufiger eine soziale oder
wirtschaftliche Notlage, aus der heraus sie sich prostituieren. In den
größeren Städten Deutschlands gibt es inzwischen Hilfsprojekte für
"Jungs, die anschaffen", die rechtliche, medizinische und auch ganz
alltägliche Hilfe anbieten, z.B. Looks in Köln oder Nachtfalke in Essen.
Cam-Sex
Zweifelsohne hat das Internet für viele Schwule eine herausragende Bedeutung. Viele Jungs, die merken, dass sie sich zu Jungs hingezogen fühlen, machen sich erst einmal im Internet darüber schlau, was geht. Und auch der erste Kontakt (noch ohne Körpereinsatz) zu anderen Schwulen fällt vielen in der Anonymität des Netzes viel leichter. In ländlichen Regionen ist das Netz darüber hinaus ohnehin oft die einzige Gelegenheit, unkompliziert Kontakt zu Gleichgesinnten zu bekommen.
Geht es um andere Sachen, die Mann im Cyberspace noch machen kann, scheiden sich die Geister. Cybersex in Form von Chat und/oder Webcam-Chat ist nicht jedermanns Sache. Die einen finden Camwichsen zum schnellen Triebabbau zwischendurch voll okay, die anderen unbefriedigend und doof. Also, jedem das seine und wie er's gerne mag und Spass dabei hat. Auch wenn es kein Grund für pausenloses Camwichsen bzw. C6, im wirklichen Leben macht das sicher mehr Spass, so ist es wenigstens absolut safe.
Chlamydien
Infektionen mit dem Bakterium Chlamydia trachomatis gehören zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen in Deutschland. Chlamydien finden sich in den Schleimhäuten von Harnröhre und Enddarm, im Sperma und in geringer Konzentration auch im Urin und im "Lusttropfen". Die Bakterien führen vor allem zu Entzündungen der Geschlechtsorgane. Die Infektion verläuft bei Männern in etwa 50 Prozent der Fälle symptomlos oder symptomarm und bleibt daher meist unbemerkt. Die Inkubationszeit liegt im Durchschnitt bei einer bis drei Wochen.
Eine Infektion ist bei allen sexuellen Praktiken möglich, bei denen es zu direktem Kontakt mit den infizierten Schleimhäuten und Flüssigkeiten kommt: Hauptübertragungsweg ist ungeschützter Analverkehr. Kondome beim Ficken reduzieren das Risiko einer Übertragung erheblich. Bei Übertragung durch Oralverkehr können Chlamydien auch den Rachen besiedeln, lösen dort allerdings keine Symptome aus.
Kommt es bei Männern zu Beschwerden, fließt eine meist eher klare als eitrige Flüssigkeit aus der Harnröhre (vgl. Tripper). Zusätzlich treten beim Pinkeln "ziehende" Schmerzen mit Jucken und Brennen auf. Fieber und Schmerzen in Hoden oder Unterbauch können ein Anzeichen für das "Aufsteigen" von Bakterien sein. Das kann zu schmerzhaften Entzündungen von Prostata, Samenleiter und Nebenhoden führen (mit der möglichen Folge von Unfruchtbarkeit).
Eine Chlamydien-Infektion des Enddarms durch ungeschützten passiven Analverkehr oder durch Schmierinfektion, z. B. über gemeinsam benutztes Sexspielzeug oder gemeinsam benutzte Gleitmitteltöpfe, kann zu schleimig-eitrigem Ausfluss, Schmerzen, Juckreiz, durchfallähnlichen Beschwerden oder einem Analekzem (entzündlicher Ausschlag) führen.
Eine Chlamydien-Infektion kann mit einem Abstrich und Ansetzen einer Kultur, einem Nachweis der Gensubstanz des Bakteriums oder per Antikörpersuche im Blut nachgewiesen werden und ist besonders im akuten Stadium mit Antibiotika gut therapierbar. Bei unkomplizierten genitalen Infektionen ist eine Behandlungsdauer von einer Woche üblich. Die Ausheilung hinterlässt keine Immunität, man kann sich mehrmals anstecken. Eine Impfung gegen Chlamydien ist nicht möglich.
Wegen der hohen Ansteckungsgefahr sollte bis zum nachgewiesenen Therapieerfolg auf Sex verzichtet werden. Um einen "Ping-Pong-Effekt" zu vermeiden, sollten sich auch die Sexpartner untersuchen (und ggf. behandeln) lassen.
HIV-Negative mit einer Chlamydien-Infektion haben ein erhöhtes Risiko, sich mit HIV zu infizieren, weil die Schleimhaut durch die Entzündung für HIV durchlässiger wird und außerdem die in die Entzündungsgebiete einwandernden Immunzellen Zielzellen für HIV darstellen.
Cockringe
Ein Cockring soll den Penis und den Hoden leicht zusammenpressen. Der
Schwanz wird dann dick und hart, wenn Blut hineinströmt. Mit einem
Cockring kann das Blut zwar rein, aber schlecht wieder raus. Folge: Dein
Teil schwillt stärker an und steht viel länger. So einen Schwanzring
legst du am besten schon um, bevor auch nur annähernd die "Gefahr" einer
Erektion besteht. Sonst passt das gute, stramme Stück nämlich nicht
mehr durch! Übliche Reihenfolge: Das eine Ei, das andere Ei, der
schlaffe Schwanz. Tipp: Falls es klemmt, schmiere den
Cockring mit Gleitgel ein. Manch einer bevorzugt es, den Sack außen vor
zu lassen und den Ring "oberhalb" zu tragen.
Für viele Schwanzringträger gehört es zum Ritual in der Szene, bereits
mit angelegtem Teil auf die Piste zu gehen. Dann tragen sie ihn Stunden,
bis sie den Mann für die Nacht entdecken. In schlaffem Zustand macht
dem Schwanz diese lange Zeit mit Ring nichts aus. Voraussetzung: Der
Cockring darf nicht zu eng sein. Tipp: Lass den Cockring bei steifem Schwanz nicht länger als eine halbe Stunde an.
Die richtige Schwanzringgröße für dich kannst du ermitteln, indem du
einen Bindfaden rund um dein edles Teil legst. Mach aus dem Faden dann
einen Kreis und miss den Durchmesser. Was sich hier wie eine Textaufgabe
aus dem Mathebuch liest, ist ziemlich wichtig: Ein Cockring sollte auf
keinen Fall "schlabbern", dann tritt der erwünschte Effekt nicht ein. Er
darf aber auch nicht zu fest sitzen, weil du den Ring dann bei einer
starken Erektion nicht mehr runter bekommst. Und das gestaute Blut im
Schwanz tut auf Dauer nicht nur weh, sondern ist ungesund. Tipp:
Falls Dir so etwas mit einem Metallring passiert, versuch Deinen
Schwanz mit Eiswürfeln abzukühlen. Und wenn das nichts nützt, hilft der
Fachmann (Arzt oder Krankenhaus), auch wenn es peinlich ist.
So geil dicke Metallringe auch sein mögen, sie haben einige Nachteile.
Du kannst allergisch auf das Metall reagieren. Du kannst ihre Größe
nicht verändern. Sie können gefährlich werden, wenn sie den Schwanz zu
sehr abdrücken. Zu Anfang solltest du dich besser an Ringe aus anderen
Materialien (z.B. Hartgummi) halten. Die kannst du zur Not durchtrennen,
wenn dir so ein "Stau" passiert. Außerdem sind sie ein bisschen
flexibler als ein Stahlring. Offene Lederriemen mit Druckknöpfen kannst
Du jederzeit wieder aufmachen, wenn es klemmen sollte. Einziges Problem
beim Anlegen: Manchmal quetscht sich ein Stückchen Haut dazwischen, das
kann höllisch zwicken. Die Kombination aus Leder und Metall ist auch
nicht gerade ungeil. Aber: Wo Druckknöpfe sind, da kann es natürlich
auch Allergie-Risiken geben.
Codes
Kontaktanzeigen in schwulen Szeneblättchen oder Angaben in Internetprofilen, z.B. bei gayromeo oder gayroyal, sind toll, um Männer kennen zu lernen. Meistens erscheinen sie einmal im Monat (kostenlos) und liegen in Szene-Kneipen und -Bars aus. In den Beziehungs- und Sex-Inseraten findest du meistens unterschiedliche formelhafte Abkürzungen, die sich manchem nicht sofort erschließen. Hier eine Auswahl:
Cruising
Du bist in einer Sauna, schaust lüstern dem anderen nach - dann folgst du ihm, bis er merkt, dass du auf ihn stehst. Er schaut sich um, gibt dir ein Zeichen und ab geht's zusammen in die Kabine. Dein Werben um den Partner heißt im schwulen Deutsch "Cruising". Das Wort kommt aus dem Englischen und heißt so viel wie "herumfahren" und wird in seiner ursprünglichen Bedeutung sowohl für Autos als auch für Schiffe verwendet. Im schwulen Zusammenhang bedeutet "Cruising" die Suche nach einem Partner für schnellen, spontanen Sex.
Die Gegenden, in denen gecruist wird, heißen "Cruising Area". Das kann die Autobahnraststätte oder auch der Park um die Ecke sein. Auch Schwimmbäder, Badeseen oder öffentliche Toiletten gelten als solche Jagdreviere. In schwulen Bars haben sich seit den 80er Jahren Räume etabliert, in denen gecruist werden kann und der Sexakt gleich vollzogen wird ("Darkrooms"). Außerdem ist die schwule Sauna eine einzige große Cruising-Area.
In Ländern, in denen schwule Sexualität verboten oder problematisch ist, kann Cruising, auch wenn fast überall Cruising-Areas bekannt sind, eine durchaus gefährliche Angelegenheit werden, sowohl strafrechtlich (Erregung öffentlichen Ärgernisses) als auch wegen der Wahrscheinlichkeit von Gewaltverbrechen
Cruising Packs
Mehr als Kondome und Gleitgel brauchst du eigentlich nicht, wenn du einen One-Night-Stand suchst. Das Ganze gibt's fertig abgepackt in einer kleinen Box, dem so genannten "Cruising Pack". Die Schachtel sollte so klein sein, dass sie in die Hosentasche passt. Inhalt (meistens): Zwei Kondome, ein Tütchen Gleitgel und ein Zettel mit Gebrauchsanweisung. Sonst nichts. Die Kosten liegen bei ein bis drei Euro. Tipp: Die Packs gibt es bei den Aidshilfen, in Automaten und natürlich in schwulen Sexshops.
Großer Vorteil der kleinen Pappboxen: Du musst die Kondome nicht lose herumtragen und sie werden nicht so leicht beschädigt. Auch das Gleitmittel-Tütchen hält länger stand und verteilt seinen Inhalt nicht vorzeitig in deiner Hosentasche. Manche der handelsüblichen Schächtelchen knicken allerdings bei der geringsten Belastung ein. Deshalb kann es lohnen, dass du ihren Inhalt vor dem Ausflug in die Hitze der Nacht in ein festeres Behältnis umpackst. In Frage kommen da eigentlich alle Döschen mit ausreichend Stauraum, die in deine Hosentasche passen und weder scharfe Kanten noch spitze Ecken haben.
Egal, woher du dein Pack nimmst: Überprüfe rechtzeitig das Haltbarkeitsdatum der Kondome. Auch das Gleitgel sollte noch nicht zu einem milchigen Brei zusammen geronnen sein. Mach die Kontrolle vor allem, wenn du nur ganz selten in die Szene gehst. Leg dein Cruising Pack nicht auf die Heizung und lass es nicht in der prallen Sonne liegen. Auch der Kühlschrank ist kein guter Aufbewahrungsort. Falls du die Packs so gelagert haben solltest, schmeiß sie weg! Denn: Kondome können durch die Hitze, die Kälte, das starke Sonnenlicht in Mitleidenschaft gezogen werden.
Cyber Sex
Schwarz-glänzende Higtechbodysuits, komplett verkabelt und mit Sensoren ausgestattet ....? Ganz so technisch ist es nicht. Beim Cybersex stimulieren sich, ähnlich wie beim Telefonsex, zwei oder mehrere Personen sexuell über das Internet mit geilen Mails, Messages oder im 1:1 Chat. Auf diese Weise ist es möglich, mit Unbekannten ohne körperlichen Kontakt Sex zu haben. Cybersex kann durchaus befriedigend sein, aber auch Suchtcharakter entwickeln, wenn der virtuelle Sex immer stärker den persönlichen Kontakt zu den Mitmenschen verdrängt. Cybersex bedeutet auch die Möglichkeit, anonym sexuelle Phantasien und Bedürfnisse auszuleben, die man sich außerhalb des Internets nicht zugestehen würde. Besondere Bedeutung haben hierbei Webcams, die den Cybersex durch die stark visuelle Komponente bereichern können.
Neben dem privaten Cybersex, wie du ihn unter anderem in zahlreichen schwulen Internetforen findest, hat in den vergangenen Jahren der kommerzielle Aspekt an Bedeutung gewonnen. Ähnlich den Telefonsex-Hotlines gibt es auch verstärkt Anbieter von Cybersex, die dir nach Zahlung von harten Euros die heißesten Phantasien versprechen. Doch warum solltest du dein Geld für eine Leistung verschleudern, die du auch kostenlos haben kannst? Auf jeden Fall ist es ratsam, dass du dich bei kommerziellen Anbietern immer genauestens über die anfallenden Kosten informierst, damit beim Erhalt der Rechnung nicht das böse Erwachen kommt.
Manche Fachleute fassen den Cybersex-Begriff weiter und zählen auch erotische Computerspiele, geile Fotos aus dem Netz, downloadbare Sexfilmchen dazu. Auf jeden Fall ist Cybersex eine saubere Angelegenheit und garantiert keimfrei und safe, aber in der Regel nicht so erfüllend wie richtiger Sex, der alle Sinne anspricht und wo du so richtig rumsauen kannst. Als Alternative für zwischendurch oder als eine von verschiedenen Arten, seine Sexualität auszuleben, ist Cybersex auf jeden Fall einen Versuch wert.